
20. März 2022 / FÜR PFLANZEN-FREAKS GARTEN
ES DUFTET NACH BÄRLAUCH
ES DUFTET NACH BÄRLAUCH
Es ist Frühling – der Bärlauch zeigt in Wäldern und entlang von Bachläufen und Auen seine zarten, hellgrünen und charakteristisch nach Knoblauch duftenden Blätter. Das Zwiebelgewächs mit dem botanischen Namen Allium ursinum ist nicht nur ein kulinarischer Gaumenschmaus. Er verspricht sogar eine heilende Wirkung. Im eigenen Garten kannst du den pflegeleichten Bärlauch ganz einfach selbst pflanzen.

Gross und stark wie ein Bär – schon die Germanen sagten dem aromatischen Bärlauch eine besondere Heilkraft zu und benannten ihn nach ihrem Seelentier, dem Bären. In ihren Wäldern wurden die jungen Blätter des Zwiebelgewächses von dem «König der Tiere» einst genüsslich nach dem Winterschlaf verspeist. Bärlauch ist reich an Vitamin C, reinigt den Körper von innen und wird so zur wahren Frühjahrskur. Eine eigene Hausapotheke im Naturgarten – die schmackhafte Heilpflanze kannst du mit meinen Tipps kinderleicht selbst pflanzen.
SO GEDEIHT BÄRLAUCH IN DEINEM GARTEN
- Bärlauch bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Standort und einen nährstoffreichen und humosen Boden.
- Die ideale Pflanzzeit ist der März. Alternativ kannst du Bärlauch im Herbst aussäen. Er zählt zu den Kaltkeimern, die zur Keimung eine Kälteperiode benötigen.
- Die frischen, jungen Blätter kannst du ab Mitte März ernten. Dann sind die Blätter besonders aromatisch und nicht bitter.
- Halte den Boden im Frühjahr und Sommer immer schön feucht.
- Im Herbst wird das Bärlauch Beet im Herbst mit Laub gemulcht. So wird der Humusgehalt des Bodens erhöht. Das jährliche Mulchen des ruhenden Bärlauches vermeidet ein Austrocknen und erhöht die Bodenfeuchtigkeit.
EIN IDEALER STANDORT IM LICHTEN SCHATTEN
In der Natur findet man Bärlauch, der auch Wald-Knoblauch genannt wird, in feuchten und humusreichen Laubwäldern, entlang Bachläufen und Auen. Im eigenen Garten kann man seinen Standortansprüchen wunderbar gerecht werden. Denn unter laubabwerfenden Bäumen und Sträuchern im lichten Schatten fühlt sich der nahe Verwandte des Knoblauchs und der Zwiebel besonders wohl. Unter den Laubgehölzen, wo regelmässiges Hacken unterbleibt, kann der Bärlauch ungestört wachsen. Vor dem Pflanzen solltest du das Beet mit etwas Kompost oder Laub anreichern. So können die Bedingungen des Waldbodens im Naturgarten perfekt nachempfunden werden.
BÄRLAUCH PFLANZEN
Im Garten lässt sich Bärlauch sehr einfach kultivieren. Die ideale Pflanzzeit ist der März. Dann werden die Pflanzen, die man in der gut sortierten Gärtnerei oder dem Gartencenter findet, in einer Tiefe von etwa 10 cm und einem Abstand von rund 15 cm gepflanzt. Eine weitere Anbaumethode ist die Aussaat im Herbst. Bärlauch zählt zu den Kaltkeimern. Sie benötigen eine Kälteperiode, um zu keimen. Die Samen werden dabei mit einem Abstand von 10 cm in den Boden gelegt, mit 1 cm Erde bedeckt und gut angegossen. Bei der Aussaat von Bärlauch ist Geduld gefragt, denn es kann bis zu 12 Wochen dauern bis die Samen keimen.
EINFACH PFLEGE – REICHE ERNTE
Der Wald-Knoblauch ist sehr pflegeleicht und robust. Da er einen feuchten Boden bevorzugt achte darauf, dass die Pflanze nicht austrocknet. Eine Mulchschicht mit Laub hält den Boden schön feucht und erhöht zudem den Humusgehalt. Fühlt sich der Bärlauch an seinem Standort wohl vermehrt er sich über die Jahre ganz von allein und bildet einen breiten Bärlauchteppich.
Mein Tipp: Damit er jedoch im Garten nicht zur Plage wird empfehle ich dir das Beet klar zu umreissen und eine Wurzelsperre einzubauen. Je nach Witterung können die frischen, jungen Blätter des Bärlauchs – ein feines Bärlauch Pesto lässt sich ganz einfach zaubern – schon ab März geerntet werden. Achte bei der Ernte darauf, dass du nicht alle Blätter komplett pflückst. Damit die Pflanze wieder Energiereserven für das neue Jahr bilden kann wird die Hälfte der Blätter stehengelassen. Bei frisch gepflanztem Bärlauch empfiehlt es sich im ersten Jahr nur wenige Blätter zu ernten und die Blüte – die weissen sternförmigen Blüten zeigen sich im Mai – abzuwarten. So kann ein Fortbestehen des Bestandes durch Selbstaussaat gesichert werden. Bald nach der Blüte ziehen sich die Blätter der Pflanze bereits zurück. Die kleinen weissen Zwiebeln verbleiben im Boden und treiben im Frühjahr wieder frisch aus. Einen Winterschutz benötigt der Bärlauch nicht.